Im Vorfeld der ersten Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus, die Anfang 2012 erwartet werden, gibt das Bündnis Strahlenzug bekannt: Zu Trainingszwecken finden die ersten innerstädtischen Transporte von Atommüll bereits am Samstag, dem 29.10.2011, statt.
Bundesweit findet am 29.10. der Castor-Aktionstag an den möglichen Transportstrecken statt. Anfang 2012 werden 152 in Jülich lagernde Castoren mit hochradioaktivem Atommüll aus dem stillgelegten Jülicher Versuchsreaktor nach Ahaus transportiert. Die Bedingungen, unter denen der Atommüll in Ahaus lagern wird, sind mit denen in Jülich vergleichbar. In beiden Städten wird der Atommüll in einer überirdischen Halle gelagert, die ein bisschen stärker als eine Tennishalle gebaut ist.
Dass der hoch giftige Müll von Jülich überhaupt nach Ahaus gefahren wird, hat nur einen einzigen Grund: Die Betriebsgenehmigung für Ahaus gilt noch bis 2036, die für Jülich jedoch nur noch gut zwei Jahre. Ein Transport von Atommüll von Jülich nach Ahaus über die Straße führt in unmittelbarer Nähe der Stadt Mönchengladbach vorbei. Der Jülicher Atommüll ist anders beschaffen als beispielsweise der in Gorleben, er kann nur von einer bestimmten Sorte LKW sicher transportiert werden. Von diesen LKWs stehen maximal eine Handvoll gleichzeitig zu Verfügung. Die Folge: Dutzende Atomtransporte kommen Anfang des Jahres auf die Region Mönchengladbach zu.
Das Bündnis Strahlenzug lehnt die Castor-Transporte quer durch Deutschland ab. Die sogenannten Zwischenlager sind nicht sicherer als ähnliche Hallen direkt am Ort, wo der Atommüll entsteht. Jeder Transport ist somit zum jetzigen Zeitpunkt eine zusätzliche Gefahr. Ehe nicht das letzte AKW abgeschaltet ist und ehe es kein geeignetes Endlager gibt, muss deswegen nach Auffassung des Strahlenzuges auf Castor-Transporte verzichtet werden.
Der Strahlenzug wird am Samstag dem 29.10. symbolisch als Castor-Transporte durch die Stadt ziehen. Dazu werden die AktivistInnen mit Castor-Kostümen und Strahlenschutzanzügen in vielen Kleingruppen Flyer verteilen und für die bundesweiten Forderungen werben:
- Keine Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus!
- Gorleben soll leben – kein Endlager in Gorleben!
- Stopp der Urantransporte nach/von Gronau und Lingen!
- Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit!
Die Aktion startet am 29.10. um 10:00 Uhr am Marienplatz in Rheydt. Interessierte BürgerInnen sind eingeladen, sich dort der Aktion anzuschließen. Die Presse hat dort die Möglichkeit für Fotos und wird noch eine kleine, weitere Überraschung präsentiert bekommen:
Ironisch und bitter böse wird der Strahlenzug eine Lösung für die Endlagerproblematik vorstellen!
Vorab Kontakt für alle Interessierten: www.strahlenzug.de und Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.