Diesmal gingen die Mitglieder des Strahlenzuges getrennte Wege, um sich an der Mahnwache zum ersten Fukushima-Jahrestag in Aachen und der Demonstration in Gronau beteiligen zu können.
Die Demonstration in Aachen fand am Elisenbrunnen statt.
Mit einer Mahnwache wurde der Opfer der Katastrophe gedacht. Neben einer Schweigeminute und interessanten Vorträgen wurde lautstark das schnelle Abschalten aller Atomkraftwerke in Deutschland gefordert.
Besonders betroffen machten die authentischen Informationen von Experten und Mitgliedern der japanischen Anti-Atom-Bewegung über die Situation in Fukushima.
Ein beeindruckendes Zeichen setzte die Menschenkette quer über den Platz am Elisenbrunnen. Die Veranstaltung in Aachen endete mit der Umzingelung einer Niederlassung der Deutschen Bank, die weiterhin auf „Atomkurs“ ist und damit prächtig verdient.
4.000 Menschen waren in Gronau dem Aufruf der Anti-Atom-Initiativen aus dem Münsterland gefolgt, um für einen echten Ausstieg aus der Atomenergie zu demonstrieren. Das waren deutlich mehr DemonstrantInnen als erwartet. Rund 30 Landwirte waren mit Traktoren dabei.
Gronau war nicht zufällig gewählt worden. Hier befindet sich die Urananreicherungsanlage der Firma „Urenco“, bei der z.B. RWE und E.ON Miteigentümer sind. Von Gronau aus werden weltweit 10% aller Atomkraftwerke beliefert.
Abgereichertes Uran wird von hier aus in großer Menge zur Weiterbehandlung in russische und französische Urananreicherungsanlagen transportiert und später wieder zurück. Dies geschieht lediglich aus Kostengründen und gefährdet unnötig die Bevölkerung in NRW und halb Europa.
Aber: Ein großer Teil des abgereicherten, waffenfähigen Urans (Munitionsummantelung) bleibt in Russland. Dieser Atommüll kann als unzulässiger und vor allem unverantwortlicher Export bezeichnet werden.
Von den Reden, die in Gronau gehalten wurden, war vor allem die von Naho Dietrich-Nemoto aus Fukushima-City sehr bewegend, die über die dramatischen Folgen für ihre Heimat berichtete.
Die verschiedenen deutschlandweiten Veranstaltungen, bei denen 50.000 Menschen auf die Straße gingen, bestätigen den Strahlenzug Mönchengladbach auch weiterhin den Protest gegen Atomkraft fortzusetzen.
Nicht nur das Abschalten aller Atomkraftwerke muss das Ziel sein, sondern auch die Schließung der Urananreicherungsanlage in Gronau, die bei den Verhandlungen um den Atomausstieg schlicht „vergessen“ wurde.
Atomenergie ist nicht beherrschbar, die Endlagerfrage nach wie vor ungelöst und wird es, vermutlich für immer, bleiben.
Harrisburg 1979, Tschernobyl 1986, Fukushima 2011.
Wir sagen: das reicht! Das war bereits viel zu viel!
Deshalb: Atomkraft abschalten!