Egal ob auf dem Rheydter Wochenmarkt, im Bus oder auf der Hindenburgstraße, überall bot sich den MönchengladbacherInnen ein ungewohntes Bild: Menschen als Castor verkleidet wurden von fingierten Strahlenschutz-Inspektoren durch die Stadt bugsiert. So wollte das überparteiliche Bündnis Strahlenzug den BürgerInnen die noch immer drohende Gefahr der Atomkraft wieder ins Gedächtnis rufen. Mit Flyern wurde über die Situation im nahen Jülich aufgeklärt und für die Teilnahme an der landesweiten Demo „Fukushima überall? Stoppt den Wahnsinn!“ am 8.3. geworben.
Anlass für die Demo in Jülich ist der dritte Jahrestag der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima. Doch nicht nur weit weg von Deutschland gibt es ungelöste Probleme mit einem havarierten Atomkraftwerk oder dem Einsatz von Atomkraft im allgemeinen. Und so heißt es im Aufruf in Bezug auf den Forschungsreaktor Jülich:
„[...]1978 wäre es nach einem unkontrollierten Wassereinbruch fast zum GAU gekommen. Dadurch kam es zu einer umfangreichen radioaktiven Verseuchung des Erdreichs und des Grundwassers. Das ganze Ausmaß wurde erst Jahre später bekannt, denn der sog. „Kugelhaufen-Reaktor“ sollte zerlegt und 'entsorgt' werden. Diese 'Entsorgung' verzögert sich noch heute und bereitet offenbar zunehmend Probleme. Bisherige Kosten für den Rückbau der Anlage über 700 Mio. Euro, aber noch unsere Kinder und Enkel werden für das Atom-Abenteuer AVR Jülich zahlen müssen. Zudem lagern in Jülich 152 Castorbehälter mit Atommüll, die möglicherweise in die USA gebracht werden sollen. Die Anti-Atomkraft-Bewegung lehnt dies ab. Wir fordern ein Zwischenlager nach neuestem Stand um unnötige, gefährliche Transporte zu verhindern. Bis heute gibt es weltweit kein Endlager. Daher fordern wir die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen, damit den sofortigen Stopp weiterer Atommüll-Produktion.[...]“
Das Bündnis Strahlenzug möchte mit möglichst vielen MönchengladbacherInnen am 8.3. zur Demo nach Jülich fahren und versucht derzeit die gemeinsame Anfahrt zu koordinieren. Bei genug InteressentInnen könnte ein Bus angemietet werden, aber alternativ werden derzeit auch Fahrgemeinschaften oder gemeinsame Bahn-Gruppentickets geprüft. Weitere Informationen werden rechtzeitig auf www.Strahlenzug.de bekannt gegeben. Wer mitfahren möchte, soll sich möglichst schon jetzt unter Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. oder unter 02166/6736576 melden.