Die 152 Castoren im Forschungszentrum Jülich sind seit Jahren im Gespräch. Die Lagergenehmigung wurde immer wieder für einen kurzen Zeitraum verlängert. Überlegungen, eine sichere Halle für die Castoren und für den noch zum Rückbau anstehenden Reaktor einzurichten, gab es auch, denn die Sicherheit von Bevölkerung und Umwelt geht dem Atommüll-Tourismus vor. Wie immer geht es um Geld. Wer trägt für welche Entscheidung die Kosten? Ein jahrelanges Hin und Her zwischen Bund und dem Land NRW.
Am 02.07.14 gab die nordrhein-westfälische Atomaufsicht die Anordnung zur Räumung des AVR-Behälterlagers im Forschungszentrum Jülich (FZJ) raus. Das FZJ muß nun innerhalb von knapp 3 Monaten bis spätestens 30.09.14 ein Konzept dafür vorlegen. Dass diese "Schnellschussanordnung" darin begründet liegen soll, dass über die Erdbebensicherheit im Jülicher Raum kein abschließendes Ergebnis vorliegt, was für die längere Lagergenehmigung eine Bedingung gewesen wäre, halten wir für unglaubwürdig. Ein solches Gutachten hätte vor Jahren schon in Auftrag gegeben werden können.
Ein Auszug aus der Pressemitteilung von Anti-Atomkraft-Initiativen und dem BBU vom 02.07.14 im nachfolgenden:
Es wird ernst: Castor-Fiasko in Jülich
Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und Jülich sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) reagieren mit Empörung auf die vom NRW-Wirtschaftsministerium angekündigte Räumung des Castor-Zwischenlagers im Forschungszentrum Jülich. Dort lagern 152 Castoren mit 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln. Jahrzehntelang ignorierten die Bundesregierung und die NRW-Landesregierung als Eigentümer des Forschungszentrums die ungelösten Probleme der sicheren Atommüllentsorgung. Nun stehen beide Regierungen vor dem Scherbenhaufen ihres politischen Versagens. „Es gibt keinen Ort, an dem der hochradioaktive Atommüll sicher entsorgt werden könnte, weder in der Leichtbauhalle des Zwischenlagers Ahaus noch in den momentan bevorzugten US-Atomanlagen – gefährliche Castor-Transporte sind definitiv keine Lösung,“ erklärte Udo Buchholz vom BBU. (...) Die komplette PM ist hier nachzulesen.
Die nordrhein-westfälischen AtomkraftgegnerInnen treffen sich mit ausgestrahlt.de im Umweltzentrum Düsseldorf, Merowingerstr. 88, OG, um zu beraten, wie auf diese Anordnung reagiert werden kann. Hier gibt es eine Anfahrtskarte zum Umweltzentrum.
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