Auf Einladung des überparteilichen Bündnis Strahlenzug ermittelten am Samstag (25.10.) die „Kommissare“ Hubertus Zdebel (MdB DIE LINKE) und Peter Dickel (AG Schacht Konrad) am Rheydter Marktplatz. Unterstützung bekam die „SOKO-Atommüll“ nicht nur von menschlichen Schnüfflern, sondern auch durch „Castorfix“. Der bundesweit einmalige Atommüll-Spürhund nahm mehrere Marktstände unter die Lupe. Zwar konnten einige Mini-Castoren gefunden werden, doch diese entpuppten sich als mit Bonbons gefüllter Fehlalarm. Das ist aber kein Grund zur Entwarnung wie die SOKO in ihrem Abschlussprotokoll festhält: „Die Tatorte liegen näher als von den BürgerInnen erwartet.“
Nur eine kurze Radtour nach Süden entfernt liegt der havarierte Versuchsreaktor des Forschungszentrums Jülich mit seiner Altlast von 152 Castorbehältern mit hochradioaktiven Brennelementekugeln.
Ein wenig weiter Richtung Norden befinden sich das Zwischenlager Ahaus und die Urananreicherungsanlage Gronau. Dazu kommen zahlreiche Atomtransporte, die ohne Wissen der Öffentlichkeit durch NRW rollen. „Ohne Panik verbreiten zu wollen müssen wir feststellen, dass Mönchengladbach mitten drin liegt. Doch unsere Deutschlandkarte zeigt auch, es gibt kaum Orte ohne Atom-Tatorte im Umland. Aber nicht nur dieses Erbe wird uns noch lange nach dem Atomausstieg verfolgen, es wird auch weiterhin neuer Atommüll dazukommen. Dies liegt an der unbefristeten Genehmigung, weiter Brennstoff für Atomkraftwerke in aller Welt zu produzieren“, wie aus dem Abschlussprotokoll der Ermittler hervorgeht.
Ähnliche Aktionen fanden in den letzten Wochen bundesweit statt. Die Forderungen der Kampagne lauten:
den gesamten Atommüll und die Zwischenlagerung in ein umfassendes Konzept für den Umgang mit dem Atommüll einzubeziehen, das dem Schutz vor radioaktiver Strahlung höchste Priorität gibt,
den Export abgebrannter Brennelemente aus den Kugelhaufen-Reaktoren in Jülich und Hamm-Uentrop zu verbieten,
und die Verursacher nicht aus der Haftung für die Ewigkeitslasten des Atommülls zu entlassen.
Atommüllproduktion stoppen!
Wer nicht am Samstag die Chance hatte, diese Forderungen zu unterschreiben, kann dies noch online unter der Adresse http://atommuell-alarm.info/aufruf/ nachholen.
Fotos zur Aktion gibt es hier: Galerie I und Galerie II
Den Strahlenzug findet Ihr auch bei Facebook.